Zwischen Konstanz und Kreuzlingen lag einst ein winzige Kleingärtneranlage. Acht bis zehn Parzellen, unmittelbar am Gleis lag auch die Hütte von Volker.
Volker selbst habe ich nie getroffen, seine Nachbarn erzählen mir von ihm, nachdem er seine Hütte im Februar 2020 abreissen und das Gelände räumen musste. Ich habe diese Hütte über ein Jahrzehnt immer wieder fotografiert. Zuerst das Rehgeweih am Eingang der Hütte, später kamen das Wagenrad aus Holz und ein Hufeisen dazu. Gartenzwerge, einen selbstgemauerten Grill, Vogelhäuschen, Geranien, Blechgieskanne. In jedem Frühjahr wurde das kleine Stück Land neue arrangiert.
An der Strecke Konstanz – Zürich liegen zahlreiche Schrebergartenanlagen, Früher wurden diese oftmals auch an ehemalige Bahnbedienste verpachtet, die sich unmittelbar an den Gleisen ein paar Vitamine hochzogen. In Deutschland gibt es heute noch eine Zeitschrift, den „Eisenbahn-Landwirt“, der über die neuesten Entwicklungen im Bereich der Bahnlandwirtschaft informiert.
In den letzten zwanzig Jahre sind einige der Schrebergärten an der Strecke verschwunden – in Konstanz und Kreuzlingen, in Berg, in Oberwinterthur, in Winterthur, in Opfikon, Oerlikon und in Zürich wurden Gartenanlagen aufgelöst. Längst in das Gelände zu wertvoll geworden, um es der Aufzucht von Kleinvieh und Gemüse zu überlassen.